Mittwoch, 1. Juli 2009

Hanoi

Das Ho Chi Minh - Mausoleum. Der letzte Wille des einstigen Staatschefs war u.a. seine Kremierung, um somit in gutem Beispiel voranzugehen, kostbares Land für den Ackerbau zu erhalten. Seine Parteianhänger haben ihm diesen Willen nicht erfüllt. Sein Körper wird im Mausoleum seit Jahren einbalsamiert und mit idealer Temperatur und Feuchtigkeit gut erhalten.

Bei meiner Ankunft werde ich von allen Seiten mit einem freundlichem "helo motobike?" begrüsst. Ich erkundige mich erst mal, in welchem der Bahnhöfe ich mich befinde. Die Fahrer bestätigen mir jeden Bahnhof, den ich auf meiner Karte anzeige mit "yes, yes". Der eine fand die Hotelkarte aus meinem vorherigen Aufenthaltsort in Hue, die ich als Buchzeichen verwendete, und offeriert mir mich zu diesem Hotel zu fahren. So bedanke ich mich genauso freundlich und finde meinen Weg selbst.

Im Tempel der Literatur. Erste Universität der Hauptstadt. Im Jahre 1070 ordnete Koenig Ly Thany Tong den Bau dieser Anlage an. Sein Schulsystem folgte dem Konfuzianismus. Bereits damals gäbe es Studiengebühren. Die strenge Lernmethode mit Strafen erzielte eine Erfolgsquote von 3%. Wer z.B. die Schulbücher schlecht behandelte wurde von Wachposten mit einem Pfeilschuss markiert und verbrachte eine Weile in einer Zelle. Am heutigen Besuchstag sind auffällig viele Studenten anzutreffen, die für ihre Prüfungserfolge für morgen beten. Einst waren Frauen zum Studium nicht zugelassen - heute haben sie die besseren Abschlüsse als ihre männlichen Kollegen.
Schildkröten (langes Leben) tragen die Schriftentafeln der Weisheit.

Im ehemaligen Gefängnis Hoa Lo hielten Franzosen einst vietnamesische Aufständische gefangen. Später wurden die Räumlichkeiten von den Vietnamesen gegen die Amerikaner genutzt. U.a. wurde Senator John McCain hier festgehalten. Auf einer Liste wurden die Todesursachen ausgewertet. Es starben bis zu 40Leute in einem Monat.

Blick in die Altstadt in der Nähe des Hoan Kiem Sees

Wasserpuppentheater