Dienstag, 16. Juni 2009

Dalat

35°C und 67% Luftfeuchtigkeit in Saigon sind etwas anstrengend. Ich fahre zur Erholung in die Berge nach Dalat. Die Temperaturen sinken am Abend auf ca. 14°C. Dalat ist ein Traumausflugsort für Vietnamesen - auch sie kühlen sich gerne etwas ab. Gegründet wurde diese Stadt von einem Franzosen, der das selbe Bedürfnis hatte. Es ist romantisch und man sagt, wer nicht in Dalat war hat keinen Honeymoon erlebt.
Die Ferienkinder lassen die Drachen über dem See steigen.

Das Crazy House. Die Idee der Architektin war ein Bauwerk zu erstellen, das ausschaut, als sei es aus einer Pflanze entstanden. Es ist noch immer im Bau, wird bereits zur Besichtigung geöffnet. Hotelzimmer können bereits gemietet werden (wenig Privatsphäre!).

Die Vietnamesen sind grundsätzlich ein sehr freundliches Volk. (Ausnahme: wenn sie Geld riechen. Dann gibt's entweder nur 1/3 der üblichen Portion oder die Preise steigen für Touristen um das 3-fache an. Diese Regel wird an touristischen Orten nahezu konsequent angewendet.) Ich wurde bereits mehrfach von Einheimischen zum Essen eingeladen.
Frauen mögen weisse, westliche Männer. Sie lächeln oft zu und wünschen Fotos. Einmal als mich die Beifahrerin ihres Freundes gesehen hat, kreischte sie auf und winkte mir freudig entgegen. (Den Appetit...)

Teilweise ist es schwierig, Dinge zu finden, die man zuhause oder unterwegs nicht schon erlebt hat. Doch es gibt sie noch

Der Bahnhof von Dalat steht seit wenigen Jahren unter Denkmalschutz. Heute fahren Dieselloks auf dem vietnamesischen Schienennetz. Eine Dampflokomotive steht auf dem Nebengleis. An ihr sind alle sichtbaren Gelenke frisch geschmiert, als könnte sie sofort eingesetzt werden, doch wird sie es nicht.

Zu Besuch bei der KHO-Minorität in Lat. Ein älterer Herr führt mich durch das Dorf. Er spricht gut Französisch. Er singt mir sogar "Là-haut sur la montagne" und "Freude schöner Götterfunken" auf französisch vor. (eigentlich wollte ich seine Kultur besuchen, doch ich weiss seine Geste zu schätzen). In dieser Minorität hat die Frau 5-10 Ochsen für die Familie ihres zukünftigen Mannes zu geben. Der Mann zieht bei der Frau ein, sie verwaltet das Geld und er darf davon brauchen. Natürlich werde auch ich von der Tochter ziemlich direkt gefragt, wie alt ich bin, ob ich verheiratet sei und sie unterstreicht, dass ich so handsome bin. Um sie etwas zu erfreuen antwortete ich ihr mit einem "em de lam" (Du bist schön).
Sie weben hier schöne Bänder von ca. 30cm Breite und nähen diese Streifen zu Tüchern zusammen.

An einem anderen Ort werden Bilder gestickt


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